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28. März 2024

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Shoppen über Smartphones steigt rasant

Shoppen über Smartphones steigt rasant© Bilderbox.com

Aktuelle Studie von Mobile Marketing Association Austria und MindTake zeigt neueste mobile Nutzungsgewohnheiten der Österreicher. Surfen, telefonieren und shoppen über das Smartphone hat nun auch bereits zunehmende Relevanz für ältere Menschen.

(red/czaak) Der neue Report der Mobile Marketing Association Austria (MMA) und der Marktforscher von MindTake Research gibt abermals einen umfassenden Einblick in das aktuelle Mobiltelefon-Nutzungsverhalten der Österreicher. 97 Prozent besitzen mittlerweile ein Smartphone und genauso viele surfen damit auch im Internet. Alle (!) 15- bis 29-Jährigen nutzen das Internet über ihr Smartphone und auch alle anderen Altersgruppen surfen immer häufiger über ihr Handy im Web, beispielsweise 94 Prozent der 50- bis 69-Jährigen. 

Bei den wichtigsten Handy-Funktionen belegt das Telefonieren mit 82 Prozent den ersten Platz, Instant-Messaging folgt auf Platz 2 (64 Prozent) und Fotografieren auf Platz 3 (61 Prozent). Internet surfen liegt auf dem vierten Platz (54 Prozent), vor E-Mail-Funktionen (47 Prozent) und dem Wecker (40 Prozent). Instant Messaging steigt im Ranking der beliebtesten Anwendungen im Vergleich zum Vorjahr von Platz 3 auf Platz 2 auf.

WhatsApp, Facebook und YouTube
Bei der Social-Media-Nutzung geben 78 Prozent der Österreicher an, täglich WhatsApp zu nutzen. Die App liegt damit auf Platz 1, weit vor Facebook (Platz 2 mit 38 Prozent) und Instagram (Platz 3 mit 26 Prozent). Besonders wichtig ist die Nutzung der sozialen Medien für junge Menschen, wo 85 Prozent der jungen Erwachsenen (15- bis 29 Jahre) tägliche Social Media-Nutzung angeben.

72 Prozent der mobilen Internet-User besuchen ganz gezielt Websites bzw. verwenden Apps zum Video-Konsum. Am häufigsten werden dabei (lustige) Kurzvideos (52 Prozent), Musikvideos (43 Prozent), sowie Erklärungsvideos/Tutorials (40 Prozent) gesehen. 48 Prozent der Personen, die am Smartphone Videos ansehen, nutzen Videos auf YouTube als Informationsquelle für Online-Einkäufe, darunter besonders häufig Männer wie auch die 15- bis 29-Jährigen (jeweils 56 Prozent).

Persönliche Nutzungsdauer und Betriebssysteme
Abgefragt im Rahmen des aktuellen MMA-Reports wurde auch die persönliche Bedeutung des Smartphones. Hier geben nur 28 Prozent an, mehrere Tage ohne Smartphone auskommen zu können. Der Großteil der Befragten könnte einen halben bis ganzen Tag auf das Handy verzichten (48 Prozent). Insgesamt 22 Prozent geben an, dass sie gar nicht (12 Prozent) oder maximal ein bis zwei Stunden (10 Prozent) darauf verzichten könnten, so der MMA-Verband in einer Aussendung.

Dieses Nutzungsverhalten spiegelt sich auch im Datenverbrauch: 81 Prozent der Befragten mit Mobilfunk-Vertrag haben auf ihrem Haupthandy ein Datenpaket zwischen 5 und 10 GB inkludiert. In Summe sind die inkludierten GB im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen. Bei den Betriebssystemen hat iOS (Apple) im Vergleich zu 2018 um 4 Prozent mehr Nutzer, liegt jedoch mit 28 Prozent immer noch weit hinter Android mit 64 Prozent. Der Windows-Anteil (Anm. Microsoft) liegt weiterhin bei nur 1 Prozent der Nutzer.

Smartphone-Shopping nimmt kontinuierlich zu
Ebenso abgefragt im neuen MMA Communications Report wurde das Einkaufsverhalten mittels Smartphones: hier geben 63 Prozent der Österreicher an, dass sie in den vergangenen sechs Monaten ein Produkt gekauft oder eine Buchung getätigt haben und das sind 8 Prozent mehr als im Vorjahr. 70 Prozent recherchieren oder vergleichen am Smartphone Preise oder überprüfen ihren Bestellstatus.

Das smarte Handy ist somit ein wesentlicher Faktor im Shoppingverhalten der Österreicher geworden. Das zeigt sich auch bei der Verwendung von Einzelhandels-Apps, wo die Jö-Bonus-Club-App mit 52 Prozent Nutzungsanteil den ersten Platz belegt. Rund 41 Prozent nutzen die Payback-App und 38 Prozent die Lidl-App. 64 Prozent der Nutzer einer Einzelhandels-App haben auch ihre Kundenkarte/n dort hinterlegt.

Störfaktoren und Trends
Bei den hinderlichen Faktoren für die mobile Internetnutzung werden „Zu kleiner Bildschirm“ (30 Prozent), „Internetseiten sind nicht für das Handy optimiert“ (28 Prozent) und „Zu lange Ladezeiten“ (21 Prozent) genannt. Beschwerden über die Roaming-Kosten haben von 16 auf 12 Prozent weiter abgenommen. An Störfaktoren bei Apps nennen 57 Prozent der Befragten „Werbung in der App“, 55 Prozent „Zugriffsrechte auf bestimmte Bereiche des Handys“ und 54 Prozent „Nutzung der App nur mit Hinterlegung einer Kreditkarte“.

Im Kommen ist die Verwendung sogenannter Smart Home Gadgets, die gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent gestiegen ist. In Summe geben 25 Prozent an, dass sie derartige Funktionen nutzen. Männer liegen hier mit 33 Prozent weit vor den Frauen liegen (17 Prozent). Auch das Alter spielt eine wichtige Rolle: Bei den 15- bis 29-Jährigen geben 38 Prozent an, ein Smart Home Gadget zu verwenden, bei den 30- bis 39- Jährigen sind es nur 28 Prozent, bei den 40- bis 49-Jährigen 24 Prozent, bei den 50- bis 59-Jährigen 19 Prozent und bei den 60- bis 69-Jährigen nur noch 12 Prozent. 

Sprachgesteuerte Nutzung und Sicherheit
Beim Thema sprachgesteuerte Smart Home Gadgets liegt die Nutzung von Amazon Alexa (18 Prozent) knapp vor Siri (17 Prozent) und Google Now (12 Prozent). Interesse ist aber vorhanden: 47 Prozent wären an Überwachungs- bzw. Sicherheitssystemen interessiert, 46 Prozent an Beleuchtungssystemen und 45 Prozent an Heizungs- bzw. Klimaanlagesystemen. Auch hier zeigt sich das größere Interesse bei Männern und der jüngeren Generation.

Bezüglich Zugriff und Sicherheit geben 65 Prozent der Befragten an, dass sie über ein Smartphone mit biometrischer Authentifizierung verfügen, etwa Fingerprint und/oder Face-ID. 78 Prozent davon sind im Alter zwischen 15 bis 29 Jahren. Genutzt werden diese Sicherheitsmechanismen, um das Handy zu entsperren (74 Prozent), für Banken-Apps (32 Prozent) und für Online-Käufe über Apps (31 Prozent). Mit 39 Prozent Anteil bei Männern ist die Verwendung abermals deutlich höher als bei Frauen (24 Prozent).

Resümee der MMA-Report-Verantwortlichen
„Aktuell nutzen 97 Prozent der Österreicher ein Smartphone, um damit auch vermehrt Produkte zu kaufen oder Buchungen (63 Prozent) zu tätigen. Dienste wie Bluetooth und GPS werden häufiger und vielseitiger verwendet und Sprachassistenten sowie Smart-Home Gadgets sind in immer mehr Haushalten zu finden“, so die Zusammenfassung von Petra Kacnik-Süß, CEO von MindTake Research. „Die Verwendung von Smart-Watches und Fitness-Armbändern liegt ebenfalls stark im Trend“, ergänzt Kacnik-Süß.

„Der MMA Communications Report erscheint heuer bereits zum 13. Mal und es freut uns sehr, dass diese Studie einen derart langen Bestand hat. Die positiven Entwicklungen hinsichtlich Hardware-Ausstattung, die Nutzung mobiler Services und die Akzeptanz mobiler Werbung belegt, dass das Smartphone zu einem der wichtigsten Medienkanäle Österreichs geworden ist“, so das Fazit von Harald Winkelhofer und Andreas Martin als Präsidenten der Mobile Marketing Association Austria (MMA).

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 24.09.2019