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28. März 2024

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Beschäftigungsbarometer steigt, Kurzarbeit sinkt

Beschäftigungsbarometer steigt, Kurzarbeit sinkt© Pexels.com/fauxels

Die deutschen Unternehmen sind mit Blick auf die Beschäftigung wieder positiver eingestellt. Branchenspezifisch passieren zwar weiter Entlassungen, die bisherige negative Dynamik ist jedoch gebremst und auch die Zahl der Kurzarbeit sinkt, so die aktuellen Erhebungen des deutschen ifo-Instituts.

(red/czaak) Das deutsche ifo-Institut erhebt regelmäßig zahlreiche wirtschaftliche Faktoren und Sichtweisen direkt aus den deutschen Unternehmen. Ein Bestandteil ist das sogenannte Beschäftigungsbarometer und das ist nun im Juni auf über 92 Punkte gestiegen, von rund 88 Punkten im Mai.

Das Barometer ist in nahezu allen erhobenen Sektoren stark gestiegen. Am deutlichsten fiel der Zuwachs erneut im Dienstleistungssektor aus und gleiches gilt auch für den Bausektor. Einzig in bestimmten Industriebereichen stehen die Zeichen weiter auf Entlassungen, darunter die Automobilindustrie, die Elektrotechnik und der Maschinenbau. Auch der Handel konnte sich von der Schließung noch nicht voll erholen, Angaben zufolge wird hier die Mitarbeiterzahl weiter sinken.

Zahl der Kurzarbeiter sinkt auf 6,7 Millionen
Genau angesehen hat sich das ifo-Institut auch die Zahlen zum Thema Kurzarbeit und diese ist in Deutschland im Juni auf 6,7 Millionen Menschen gesunken, von 7,3 Millionen im Mai. Der Anteil an den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten schrumpfte damit von 22 auf 20 Prozent. „Insgesamt ist der Rückgang zögerlich, in einigen Branchen nimmt die Kurzarbeit noch zu“, so ifo-Arbeitsmarkt-Experte Sebastian Link.

Passend zum Trend beim Beschäftigungsbarometer und im Vergleich zu anderen Branchen erhöht hat sich die Zahl der Kurzarbeiter in der Industrie. Laut den ifo-Experten von 2,2 auf 2,3 Millionen Menschen, also von 31 auf 33 Prozent der Beschäftigten. In der Metallindustrie etwa waren im Juni 542.000 Menschen auf Kurzarbeit, nach 456.000 im Mai. Der Anteil stieg von 40 auf 48 Prozent der Beschäftigten.

Ergebnisse und Trends nach Branchen
In der Autobranche stieg die Zahl leicht von 513.000 auf 516.000 und blieb bei 46 Prozent. Im Maschinenbau nahm die Zahl zu von 316.000 auf 354.000, der Anteil wuchs von 29 auf 33 Prozent. In der Elektrobranche sind nun 260.000 Personen in Kurzarbeit statt 227.000, ein Anteil im Juni von 33 Prozent nach 29 Prozent im Mai. Bei sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen gab es einen Anstieg von 660.000 auf 672.000, also von 28 auf 29 Prozent.

Gesunken ist die Zahl der Kurzarbeiter hingegen im Gastgewerbe, von 796.000 auf 672.000 (Anm. 61 Prozent nach 72 Prozent) sowie im Bereich Verkehr und Lagerlogistik von 423.000 auf 308.000, also von 23 auf 17 Prozent. Besonders stark zurückgegangen ist die Zahl der Kurzarbeiter im Handel, in Summe von 1,3 Millionen auf 963.000.

Runtergebrochen auf einzelne Segmente sank die Zahl im Einzelhandel von 683.000 auf 417.000 Mitarbeiter (Anm. von 28 auf 17 Prozent). Im Großhandel schrumpfte die Zahl von 362.000 auf 331.000 Menschen, also von 26 auf 24 Prozent. Im Autohandel waren im Juni 215.000 Menschen in Kurzarbeit, nach 289.000 im Mai und das bedeutet einen Rückgang von 44 auf 32 Prozent.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 03.07.2020