Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

16. April 2024

Search form

Search form

Neuer Supercomputer für die Forschung

Neuer Supercomputer für die Forschung

Österreichs leistungsfähigster Computer startet Betrieb für wissenschaftliche Forschung. Als Gemeinschaftsprojekt mehrerer Unis durchbricht der „Vienna Scientific Cluster 4“ erstmals die Petaflop-Schallmauer und erreicht 2,7 Millionen Milliarden Rechenoperationen - pro Sekunde.

(red/mich) Mit dem neuen „Vienna Scientific Cluster 4“ steht der österreichischen Wissenschaft nun ein Supercomputer auf Weltklasseniveau zur Verfügung. Mit der VSC-4-Maschine wird dabei erstmals in Österreich die sogenannte Petaflop-Schallmauer durchbrochen. Der Megacomputer schafft im Dauerbetrieb 2,7 Petaflops (Millionen Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde) und belegt damit aktuell in der Top-500-Weltrangliste Platz 93.

Beim Vienna Scientific Cluster 4 handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von fünf österreichischen Universitäten mit TU-Wien, Uni Wien, Boku Wien, TU Graz und Uni Innsbruck. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung finanziert den Hauptanteil des Projekts. Die Komponenten stammen von Lenovo, installiert wurde der VSC-4 von der Firma EDV-Design.

Gemeinsam mehr Leistung
„Die Strategie der VSC-Partneruniversitäten, gemeinsam einen Supercomputer auf internationalem Spitzenniveau zu betreiben, hat sich in den vergangenen Jahren bestens bewährt“, so Regina Hitzenberger, Vizerektorin für Infrastruktur an der Universität Wien, und Johannes Fröhlich, Vizerektor für Forschung und Innovation an der TU Wien, als Vertreter der VSC-Eigentümer.

„Mit Unterstützung des Wissenschaftsministeriums können wir gemeinsam unseren Forschungsgruppen ausgezeichnete Infrastruktur im Bereich High-Performance-Computing zur Verfügung stellen. Für eine Universität alleine wäre das in dieser Qualität nicht möglich“, so die Uni-Manager weiter.

Vom Urknall über Medizin bis Verkehrsmanagement
In Summe verfügt der VSC-4 Supercomputer über 790 Knoten zu je 2 Prozessoren mit je 24 Kernen – also insgesamt 37.920 Prozessorkerne. Um Energie zu sparen erhielt der VSC-4 eine speziell entwickelte effiziente Wasserkühlung. „Mit dem VSC-4 ist sichergestellt, dass der Wissenschaftsstandort Österreich im Bereich High-Performance-Computing auch in Zukunft einen internationalen Spitzenplatz einnehmen kann“, betont Iris Rauskala, Wissenschaftsministerin.

Wie schon seine Vorgänger VSC, VSC-2 und VSC-3 wird auch der VSC-4 für eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Forschungsbereiche genutzt. Das Spektrum reicht von Simulationen des frühen Universums kurz nach dem Urknall über Bioinformatik und medizinische Simulationen bis hin zu quantenphysikalischen Berechnungen für die Entwicklung neuer Materialien oder Modellen zum optimalen Management öffentlicher Verkehrsmittel.

Links

red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 06.12.2019