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19. Mai 2024

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Prämien für frühere Impflieferungen

Prämien für frühere Impflieferungen© Pexels.com/Nataliya Vaitkevich

Die EU solle Pharmaunternehmen Prämien für früher gelieferte Corona-Impfdosen bezahlen. Dies sei günstiger als volkswirtschaftliche Schäden durch längere Lockdowns, so Ökonomen von ifo und CEPS.

(red/cc) Die Europäische Union sollte den säumigen Lieferanten von Covid-Impfstoffen eine zusätzliche Prämie für jede zusätzliche, früher gelieferte Dosis zahlen. Das fordern die Ökonomen Clemens Fuest vom deutschen ifo Institut und Daniel Gros vom Centre for European Policy Studies (CEPS) in einem aktuellen Beitrag. Die Stellungnahme sei „eine Reaktion auf die wenig verbindlichen Bedingungen in den Verträgen mit den Pharmaherstellern, die nun zu einem schleppenden Verlauf der Impfmaßnahmen führen.“

Günstiger als ein längerer Lockdown
Die zusätzlichen Kosten für die Aufstockung der Impfstoffversorgung für Europa könnten sich auf einige Milliarden Euro belaufen, schreiben die Autoren. „Die Prämien rechnen sich dennoch, denn sie wären immer noch sehr viel günstiger als ein längerer Lockdown wichtiger Teile der EU mit ihrer jährlichen Wirtschaftsleistung von 14 Billionen Euro“, erläutert Fuest. „Dazu kommen die langfristigen Kosten für die Schließung von Schulen und – nicht zuletzt – der Verlust von Menschenleben“, so der Ökonom.

1500 Euro versus 15 Euro
Jede zusätzliche Impfstoffdosis, die im Jahr 2021 geliefert wird, hat nach ifo-Schätzungen vorliegender Studien einen Wert von etwa 1500 Euro für die Gesellschaft und damit ein Vielfaches des aktuellen Preises, der derzeit bei höchstens 15 Euro liegt, so das ifo. „Die Prämie sollte zu Beginn ein Vielfaches des bislang vereinbarten Preises betragen und im Laufe der Zeit sinken. Auf diese Weise hätten die Unternehmen einen starken Anreiz, die Produktion hochzufahren“, ergänzt Fuest.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 04.02.2021