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18. April 2024

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„Die psychische Belastung bei Jugendlichen ist überaus besorgniserregend“

„Die psychische Belastung bei Jugendlichen ist überaus besorgniserregend“© Pexels.com/Rodnae Productions

Die Donau-Uni-Krems untersuchte österreichweit die psychische Gesundheit von SchülerInnen. 20 Prozent der Schülerinnen und 14 Prozent der Schüler leiden unter suizidalen Gedanken. Studienautor fordert neuerlich mehr Unterstützung und Problembewusstsein.

(red/mich/cc) Im Zeitraum Oktober bis November 2021 untersuchte die Donau-Uni-Krems österreichweit rund 1500 Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 20 Jahren. „Die Häufigkeit depressiver Symptome, Angstsymptome aber auch Schlafstörungen haben sich mittlerweile verfünf- bis verzehnfacht“, so Studienautor Christoph Pieh vom Department für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit. Pieh bestätigt auf Nachfrage von economy, dass die Untersuchungen von der Donau-Uni selbst vorgenommen wurden.

Dringender Handlungsbedarf auf unterschiedlichen Ebenen
Bei 62 Prozent der Mädchen und bei 38 Prozent der Burschen zeigte sich eine zumindest mittelgradige depressive Symptomatik. Rund ein Fünftel der Mädchen und 14 Prozent der Burschen leiden unter wiederkehrenden suizidalen Gedanken. „Die psychische Belastung ist besorgniserregend und die bisherigen Maßnahmen reichen hier ganz offensichtlich nicht. Einmal mehr: es besteht dringender Handlungsbedarf nach mehr Unterstützung“, betont Christoph Pieh.

Bewusstseinsbedarf für psychische Probleme bei Jugendlichen
Aus der Sicht von Pieh ist die Belastungsgrenze der Jugendlichen weit überschritten. Er richtet einen „dringenden Appell an alle Beteiligten, sofort mehr für die psychische Gesundheit der Jugendlichen zu tun.“ Gleichzeitig werden Jugendliche nachdrücklich gebeten, psychische Probleme auch ernst zu nehmen. „Hilfe in Anspruch zu nehmen ist ein Zeichen der Stärke und ist gerade in schweren Fällen dringend anzuraten“, unterstreicht Studienautor Christoph Pieh vom Department für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit der Donau-Uni-Krems.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 20.12.2021