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28. März 2024

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Infineon Austria: Industrie 4.0 Vorreiter und zweistelliges Wachstum

Infineon Austria: Industrie 4.0 Vorreiter und zweistelliges Wachstum Infineon Chefin Sabine Herlitschka. Credit: Infineon Austria

Anlässlich der Jahrespressekonferenz präsentierte Infineon Technologies Austria die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2014. Der mit April 2014 neu bestellte Vorstand mit Chefin und CEOin Sabine Herlitschka, CFO Oliver Heinrich und COO Thomas Reisinger konnte für das vergangene Jahr sowohl eine Steigererung von Umsatz mit + 10% wie auch EGT mit + 68% vorweisen.

Diese positive Entwicklung ist im Wesentlichen auf zwei Faktoren zurückzuführen. Zum einen haben sich die von Infineon Austria global für das Gesamtunternehmen verantworteten Geschäftsbereiche positiv in ihren Zielmärkten entwickelt und zudem wurde die Produktivität am Fertigungsstandort in Villach durch eine volle Auslastung, einen höheren Output sowie durch eine verbesserte Kostenstruktur gesteigert. Hier gelang es, Material- und Energiekosten dank nachhaltiger Nutzung zu senken und gleichzeitig einen Beitrag zur Umweltschonung zu leisten.

Antworten auf Kundenbedürfnisse
Vorstandsvorsitzende Sabine Herlitschka sieht die Erfolge bei Umsatz und Gewinn als Bestätigung der Unternehmensstrategie: „Wir gehen in unseren Innovationsaktivitäten konsequent den Weg vom Produktdenken hin zum Systemverständnis. Daher haben wir den Dialog mit unseren Kunden intensiviert, um genau zu verstehen, welche Lösungen sie für ihren Markterfolg benötigen. Wir entwickeln heute mehr als Produkte, wir liefern Antworten auf die technologischen Bedürfnisse unserer Partner.“

72 Prozent höheres Investitionsvolumen
Infineon Austria hat im Geschäftsjahr 2014 die Kapazitäten in allen Bereichen –Innovation, Forschung, Entwicklung, Fertigung und Infrastruktur – erweitert. Es wurden €110,2 Millionen in das Unternehmen investiert, das sind um 72 Prozent mehr als in 2013 (€64,2 Millionen). Zu den wesentlichen Investitionsvorhaben zählten die Errichtung von zusätzlichen Fertigungsanlagen für Leistungshalbleiter in 300-Millimeter-Dünnwafer-Technologie sowie der Ausbau bestehender Infrastruktur am Standort Villach. Das Grazer Development Center wurde um ein Gebäude (Metahof IV) erweitert, das der stark wachsenden Division Automotive gewidmet ist.

Industrie 4.0: Fabrik der Zukunft in Villach
In den kommenden drei Jahren will Infineon Austria seine Innovationsoffensive konsequent fortsetzen. Mit einem Volumen von €290 Millionen wird in Villach in eine Standorterweiterung sowie in Forschung und Entwicklung investiert. Herzstück des neuen, hochmodernen Gebäudeverbunds ist der „Pilotraum Industrie 4.0“, ein in Österreich neuartiges Konzept der vernetzten und wissensintensiven Fertigung. Es entsteht ein hochflexibler Produktionsbetrieb, in dem automatisierte Fertigungssysteme und digitale Informationstechnologien miteinander verknüpft sind.

Vorreiterrolle in globalen Märkten
„Mit dem Pilotraum nimmt Infineon bei Industrie 4.0 eine Vorreiterrolle in Österreich ein und stärkt gleichzeitig mit wissensbasierten Produktionsmethoden seine Wettbewerbsfähigkeit in einem globalisierten Marktumfeld“, betont Infineon-Boss Herlitschka. Bis 2017 sollen im Zuge des Ausbaus 200 neue High-Tech-Arbeitsplätze entstehen. Der Baustart für die Fabrik der Zukunft in Villach erfolgte im September 2014.

Forschungsstärkster Industriebetrieb Österreichs
Infineon Austria hat seine Aufwendungen für Forschung, Entwicklung und Innovation erneut gesteigert. Nach €240 Millionen in 2012 und €270 Millionen in 2013 wurden im Geschäftsjahr 2014 €320 Millionen aufgewendet. Das sind um €50 Millionen oder 18,5 Prozent mehr als im Vorjahr und entspricht einer Forschungsquote von 25 Prozent des Gesamtumsatzes. Im Geschäftsjahr 2012/13 war Infineon Austria mit einer Forschungsquote von 23 Prozent laut TOP 500-Rangliste des Wirtschaftsmagazins “Trend“ das forschungsstärkste Industrieunternehmen in Österreich.

Vom Produkt zum System
Mit dem strategischen Ansatz „Vom Produkt zum System“ liegt der Fokus im Innovationsbereich auf kundenorientierten Systemlösungen. Die inhaltlichen Schwerpunkte umfassen die Entwicklung von Leistungshalbleitern und Dünnwafer-Technologien sowie Sensorik, Mikromechanik, neue Halbleiter-Materialien und kontaktlose Sicherheitsanwendungen.

Höchster Mitarbeiterstand in Unternehmensgeschichte
Zum Bilanzstichtag beschäftigte Infineon Austria an den Standorten Villach, Klagenfurt, Graz, Linz und Wien insgesamt 3.305 Personen. Das sind um 194 Personen mehr als im Vorjahr (plus 6 Prozent). Der Personalaufbau erfolgte vor allem in der Technologieentwicklung für die Fertigung, in den F&E-Bereichen und im Qualitätsmanagement. Damit hat das Unternehmen den höchsten Mitarbeiterstand seiner Geschichte erreicht.

1.205 Forschungs-MitarbeiterInnen
47 Prozent der Beschäftigten verfügen über eine akademische Ausbildung. 1.205 Personen sind in Forschung und Entwicklung tätig. Das bedeutet eine neuerliche Steigerung um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1.108 Personen). Neben den Infineon Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind weitere 1.800 Arbeitskräfte über Partnerfirmen für das Unternehmen tätig.

Innovationsfabrik
Die Fertigung in Villach ist das Innovationszentrum für Leistungselektronik beiInfineon. Eine Produktvielfalt von rund 1.900 Grundtypen und die stete Weiterentwicklung von innovativen Fertigungsprozessen, wie etwa der 300mm-Duünnwafertechnologie oder bei Mikroelektromechanischen Systemen (MEMS), zählen zu den Assets des Werks. Im Geschäftsjahr 2014 wurden in Villach 12,9 Milliarden Chips produziert, das ist eine Steigerung von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Wertschöpfung im regionalen Umfeld
Von Infineon Austria wurden im Geschäftsjahr 2014 Einkäufe im Wert von €393,9 Millionen getätigt (Vorjahr: €374 Millionen). Davon entfielen auf Einkäufe in Österreich rund 38 Prozent oder €150 Millionen. Der Anteil von Kärntner Lieferpartnern betrug €94,6 Millionen.

Links

red/cc, Economy Ausgabe 999999, 19.12.2014