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23. April 2024

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Erfolgreich in weltweiten Märkten

Erfolgreich in weltweiten MärktenBilderbox.com

Oxford Economics-Mittelstandsstudie im Auftrag von SAP zeigt immer stärkere globale Ausrichtung des klassischen Mittelstandes.

Im Auftrag von SAP führte Oxford Economics eine weltweite Mittelstandsstudie durch. Im Fokus der Befragung von 2.100 Führungskräften von mittelständischen Betrieben aus 21 Ländern (u.a. Afrika, Asien, Europa, Nord- und Südamerika, Russland) stand die Frage: „Wie agieren Sie erfolgreich in einem sich kontinuierlich verändernden globalen Markt?“

Innovation und Technologie
SAP (Walldorf/D) und Oxford Economics gaben die Ergebnisse einer Umfrage bekannt, wonach mittelständische Unternehmen weltweit und branchenübergreifend ihre Geschäftsmodelle, Produkte und Marktstrategien grundlegend verändern. Investments in innovative Technologien stehen im Mittelpunkt der Strategien, um mit größeren Unternehmen zu konkurrieren, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und ihre Effizienz zu steigern. Ein weiteres Ergebnis zeigt auf, dass die „Kleinen“ mit den „Großen“ gleichziehen und ihnen gegenüber klare Vorteile haben. Die Studie räumt auch mit einigen Vorurteilen auf, die kleinere Unternehmen häufig als technikfeindlich mit lokaler oder regionaler Ausrichtung darstellen.

Wachstum und Wertschöpfung
„Das hervorstechendste Ergebnis der Studie war, dass sich erfolgreiche mittelständische Unternehmen über ihren heimischen Markt hinausgehen, um schneller zu wachsen. Dabei sehen sie sich einem härterem Wettbewerb gegenüber durch multinationale Konzerne sowie kritischeren Kunden“, sagte Eric Duffaut, Präsident Global Ecosystem und Channels der SAP AG. „Als Teil derselben globalen Wettbewerbslandschaft und Wertschöpfungskette wie einige der größten Unternehmen weltweit sind sie gleichermaßen angewiesen auf die neuesten Innovationen“, betont Duffaut. „Der zukünftige Weg ist für mittelständische Unternehmen klar vorgezeichnet“, erläutert Edward Cone, Senior Analyst bei Oxford Economics. „Erfolgreiche kleine und mittlere Unternehmen werden sich durch Globalisierung, Transformation und Technologien auszeichnen“, so Cone weiter.

Die wichtigsten Ergebnisse
Mittelständische Unternehmen werden über ihren Heimatmarkt hinaus wachsen und gleichzeitig im Inland mit zunehmendem globalem Wettbewerb konfrontiert: Die Zahl der Unternehmen, die damit rechnen, bis zu 40 Prozent ihres Umsatzes auf dem internationalen Markt zu erwirtschaften, wird in den nächsten drei Jahren auf 36 Prozent steigen. 15 Prozent der Befragten tätigen heute Geschäfte in mindestens sechs Ländern. Diese Zahl wird in drei Jahren auf 35 Prozent angestiegen sein. Für über ein Viertel der Befragten ist der wachsende globale Wettbewerb heute einer der drei wichtigsten Trends für ihr Unternehmen. Fast 60 Prozent sagen, dass der Wettbewerbsdruck durch Unternehmen in anderen Ländern in den letzten zwei Jahren erheblich zugenommen hat.

Netzwerke und Social-Media
Mittelständische Unternehmen bilden weltweite Netzwerke: Mehr als die Hälfte der Befragten bilden in zunehmendem Maße Partnerschaften mit Lieferanten und anderen Anbietern aus Ländern außerhalb ihres Heimatmarktes. Eine ähnliche Zahl kooperiert über Online-Geschäftsnetzwerke und -Plattformen mit anderen Firmen, um Innovationen und Wachstum voranzutreiben. Für fast 40 Prozent der mittelständischen Unternehmen ist die Bildung strategischer Partnerschaften und Kooperationen eine große Herausforderung, um auf dem globalen Markt aktiv zu sein. Cloud Computing, Online-Plattformen und Social Media gelten dabei als treibende Kraft.

Veränderte Geschäftsmodelle
Mittelständische Unternehmen erkennen die Notwendigkeit von Veränderung: Zwei Drittel aller befragten Betriebe befinden sich in einer bestimmten Phase des Umbruchs und haben erkannt, dass dies mit erheblichen Veränderungen im Geschäftsmodell, in der Technologie, im Produktangebot und in der Marktstrategie verbunden ist. Technologie hat für Mittelständler einen hohen Stellenwert für ihren Wandel, entsprechend sind Investitionen in neue Technologien für mittelständische Unternehmen von hoher strategischer Bedeutung. Dazu gehören Unternehmenssoftware, Datenanalysen, mobile Anwendungen, Social Media und Cloud Computing.

Mobile Anwendungen
Innovative Technologien sind der Schlüssel zu neuen Märkten und zum Aufbau starker Kundenbeziehungen: Für über ein Drittel der Befragten ist eine eigene Innovationskultur ein wichtiger Faktor ihrer firmeninternen Veränderung. Aufstrebende Wirtschaftsnationen und Unternehmen in Lateinamerika legen besonders hohen Wert auf Innovationen. Unternehmen in aufstrebenden Märkten rechnen eher damit, dass ihr Wachstum durch neue Produkte und Serviceangebote beschleunigt wird als Unternehmen in Industrieländern. Mobile Anwendungen gelten als der wichtigste Wettbewerbsfaktor für mittelständische Betriebe und als wichtiger Innovationstreiber.

Mehr Personal mit kulturellen Hürden
Mittelständische Unternehmen stocken ihr Personal auf, stehen aber bei der Einführung von Technologien vor kulturellen Hürden – Fast die Hälfte (46 Prozent) der Befragten stellen für ihr weiteres Wachstum neue Mitarbeiter ein. Mittelständische Unternehmen stehen dabei vor denselben Problemen wie ihre größeren Wettbewerber: 39 Prozent sind der Ansicht, dass es immer schwieriger wird, Mitarbeiter mit passender Qualifikation zu finden. 
Laut 31 Prozent der Befragten ist es schwierig, Mitarbeiter für den Einsatz mobiler Technologien zu begeistern. 35 Prozent meinen, dass fehlendes Verständnis für die Vorteile des Cloud Computing ein Problem ist. Und 43 Prozent der Mittelständler haben Schwierigkeiten ihre Mitarbeiter zu mobilisieren Social Media beruflich zu nutzen.

Die Studie
Die Studie basiert auf einer Online-Umfrage, die im April 2013 durchgeführt wurde. Die Umfrageteilnehmer kamen aus 21 Ländern, wobei die insgesamt 2.100 Antworten gleichmäßig (jeweils 100 Teilnehmer) auf die folgenden Länder verteilt waren: Australien, Brasilien, Kanada, Chile, China, Kolumbien, Tschechien, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Indien, Indonesien, Italien, Mexiko, Polen, Portugal, Russland, Südafrika, Spanien, Großbritannien und USA. Die vertretenen Branchen sind Fertigungsindustrie (25 Prozent), Dienstleistungsbranche (21 Prozent), Konsumgüterindustrie (22 Prozent), Einzelhandel (17 Prozent) und Großhandel (16 Prozent). Bei den Befragten handelt es sich um Topmanager oder direkt unterstellte Mitarbeiter, darunter Geschäftsführer/Inhaber (10 Prozent) und unterschiedliche Führungskräfte aus IT, Vertrieb, Finanzwesen, Logistik, Marketing und Einkauf. Der Umsatz der Unternehmen bewegt sich zwischen 20–99 Millionen US-Dollar (27 Prozent), 100–249 Millionen US-Dollar (23 Prozent), 250–499 Millionen US-Dollar (29 Prozent) und 500–750 Millionen US-Dollar (20 Prozent).

Links

red/cc, Economy Ausgabe 999999, 05.07.2013