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28. März 2024

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Abgeschwächter Strukturwandel im Handel

Abgeschwächter Strukturwandel im Handel©piqs.de/neil h

Eine Strukturanalyse der KMU Forschung Austria für die Wirtschaftskammer (Sparte Handel) sieht 2017 ein Abschwächen des Strukturwandels im heimischen stationären Einzelhandel. Die Zahl der Geschäfte sinkt zwar weiter, jedoch weniger stark als in den Vorjahren. Die Einzelhandelsverkaufsflächen bleiben konstant hoch.

Den österreichischen Konsumenten stehen aktuell 37.400 Einzelhandelsgeschäfte mit einer Verkaufsfläche von rd. 14 Mio m² zur Verfügung. Die Einzelhandelsverkaufsfläche liegt hier mit 1,6 m² pro Einwohner weiter im europäischen Spitzenfeld - Platz 3 im EU-28-Ranking nach Belgien und den Niederlanden. Der EU-28-Durchschnitt an Verkaufsflächendichte beträgt rd. 1,2 m² .
Von diesen 37.400 Einzelhandelsgeschäften liegen nun aktuell 6.060 in den von der KMU-Forschung (Mitglied der Austrian Cooperative Research) analysierten 22-Top-Geschäftsstraßen. Der Angebotsmix in den Innenstädten verändert sich dabei weiter hin zu Gastronomie & Dienstleistungen. Während die Zahl der Einzelhandelsgeschäfte und die Einzelhandelsverkaufsfläche in den Top-Innenstadtlagen 2017 um jeweils -1 % gegenüber 2016 gesunken sind, steigt die Gesamtfläche durch Gastronomie- und Dienstleistungsbetriebe weiter an. 6.160 Einzelhandelsgeschäfte befinden sich in den 235 Einkaufs- und Fachmarktzentren (EKZ/FMZ), die in Summe knapp 2,9 Mio m² Verkaufsfläche auf sich vereinen (ein Teil davon in innerstädtischen Geschäftsstraßen).

Verkaufsflächenrückgang gestoppt, Reduktion Geschäfte abgeschwächt
Bereits 2016 waren erste Anzeichen erkennbar, dass sich der Strukturwandel im stationären Einzelhandel abschwächt. In diesem Sinne kann 2017 als Jahr der Konsolidierung angesehen werden. Die Zahl der Einzelhandelsgeschäfte sinkt mit -1 % bzw. -400 Geschäften deutlich geringer als in den Vorjahren. Der Verkaufsflächenrückgang kommt überhaupt zu einem Stopp. Der Konjunkturaufschwung 2017 beschert dem stationären Einzelhandel steigende Quadratmeterumsätze und die Konzentration hat sich stabilisiert.
Parallel flachen in den letzten Jahren auch die Wachstumskurven bei den EKZ/FMZ ab und die Dynamik bei den Fachmarktagglomerationen (FMA) schwächt sich ebenso ab. Im aktuell verfügbaren Basisjahr 2016 beherbergen die 253 Fachmarktagglomerationen 2.980 Einzelhandelsgeschäfte mit einer Einzelhandelsverkaufsfläche von knapp 4,3 Mio m². Mittlerweile entfallen 34 Prozent aller Einzelhandelsgeschäfte und 52 Prozent der gesamten Einzelhandelsverkaufsfläche in Österreich auf Einkaufs-/Fachmarktzentren sowie Fachmarktagglomerationen.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 10.09.2018