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25. April 2024

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Vernetzte Plattformen für individuelle Entwicklungen

Vernetzte Plattformen für individuelle Entwicklungen© Bilderbox.com

Die Nutzung cloud-basierter Technologien für betriebliche Wertschöpfungsketten ist angekommen. Moderne Plattformtechnologien verknüpfen verschiedene Geräte und Applikationen an verschiedenen Standorten und erlauben zudem parallele Testumgebungen.

Bei aktuellen Digitalisierungsprojekten geht es primär um eine möglichst automatisierte Steuerung diverser Prozessketten. Management, Auswertung und intelligente Nutzung daraus entstehender Daten sind zumeist weitere Anforderungen. Da derartige Projekte zumeist Kernbereiche eines Unternehmens betreffen, braucht es sowohl einen integrierten Ansatz wie auch Raum für gesonderte Entwicklungsumgebungen und dafür werden nun zunehmend Cloud-Plattformen eingesetzt.

Mobiles Ökosystem für das vernetzte Automobil
Das Unternehmen SEAT, zugehörig zum Volkswagen-Konzern, ist in 75 Ländern vertreten und beherrscht eigenen Angaben zufolge als einziger Automobilhersteller in Spanien den gesamten Produktionsprozess vom Design über Entwicklung bis Fertigung und Vermarktung des Autos. Vernetzung (Connectivity) ist ein Schlüsselfaktor und das betrifft die Produktion wie das Automobil selbst.
Zur Überarbeitung bestehender Wertschöpfungsketten und zur Einführung neuer Dienste und Geschäftsmodelle arbeitet SEAT seit vielen Jahren mit T-Systems zusammen. Zielsetzung ist ein mobiles Ökosystem und dazu werden etwa projektspezifische Test- und Entwicklungs-Umgebungen über Cloud-Plattformen von T-Systems geschaffen oder auch eigene Netzwerke und Security-Anwendungen von SEAT gesteuert. Ein wichtiger Bestandteil sind dabei virtuelle Darstellungsformen und das geht von Fahrzeugteilen, Produktionsstraßen bis zur Datenmodellierung.
Das vernetzte Fahrzeug kommuniziert aber nicht nur mit Hersteller und Zulieferern, sondern auch mit der Verkehrsinfrastruktur oder den Smartphones seiner Besitzer. Am Beispiel der Entwicklung einer App zur Darstellung des gesamten Smartphone-Inhalts auf dem Auto-Bildschirm ohne Ablenkung des Lenkers, ermöglichen Cloud-Plattformen nun Tests und Validierung in einem eigenen Ökosystem, auf das jeder involvierte SEAT-Entwickler zugreifen kann. Im fertigen Ergebnis passiert die automatisierte Abbildung auf dem Car-Screen über eine sogenannte Mirror-Link-Technologie.

Intelligente Parkraumbewirtschaftung
Zum Thema Auto und Verkehr gehört auch der Bereich Parkraum und hier haben Autofahrer wie Kommunen großes Interesse an neuen ökonomischen Lösungen. Die Stadt Hamburg hat letztes Jahr gemeinsam mit T-Systems ein Projekt gestartet, wo innerstädtischer Parkraum vernetzt und Autofahrer per App zu freien Plätzen navigiert werden. „Jeder Autofahrer möchte ohne Stress einen Parkplatz finden. Wir bieten eine App dafür: Parkplatz finden, buchen, bezahlen, fertig“, so T-Systems in einer Aussendung.
In Hamburg werden nun 11.000 öffentliche Parkplätze sowie Parkhäuser und private Stellplätze vernetzt und über die T-Systems Applikation „Park and Joy“ passiert Anzeige sowie Wegbeschreibung bis zur Bezahlung. Die Technik hinter dem Projekt basiert auf Sensoren in Parkflächen und einem Schmalband-Mobilfunknetz, über das die Nachricht zum Parkplatz gesendet wird. Für die Prognose von freien Plätzen werden auch Informationen aus Parkscheinautomaten oder Schwarmdaten aus dem Mobilfunknetz genutzt. Nach Hamburg wollen sich nun auch weitere Städte wie Bonn, Dortmund oder Duisburg an die Smart-Parking-Lösung von T-Systems anschließen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.01.2019