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24. April 2024

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Die IP-Telefonie wird sich nach verhaltenem Start schlussendlich doch noch durchsetzen. Den jetzt steht den zusätzlich benötigten Bandbreiten auch ein Mehrwert gegenüber.

Seit über zehn Jahren ist die IP-Telefonie schon in aller Munde – zumindest in derer Munde, die sie ihren Businesskunden verkaufen wollten. „Aber so recht gegriffen hat es nicht“, meint Claus Haiden von T-Systems. Und das hatte nicht nur damit zu tun, dass sich die Anbieter traditioneller Telefonanlagen mit ihren auf Langzeitwartung basierenden Geschäftsmodellen in unstürmbaren Bastionen verschanzt hatten. „Für die IP-Telefonie braucht man zusätzliche Bandbreite – und da hat den Kunden einfach der Mehrwert dieser Investition gefehlt.“

Kostengünstige Bandbreiten
Nun stehen nicht nur die Bandbreiten kostengünstig zur Verfügung, mittlerweile sind auch neue Kommunikationsformen bei den Nutzern angekommen. Damit hat sich der Wind gedreht und es gibt diesen Mehrwert. „Allen Unkenrufen zum Trotz bewahrheitet sich die Prognose, dass Unified Communications (UC) im Unternehmen die E-Mail ablöst“, sagt Haiden.
Während die E-Mail sozusagen die Bedeutung einer amtlichen Nachricht erhält, läuft die alltägliche Kommunikation zunehmend über andere Kanäle – und nimmt dabei in Stil und Länge die Form von SMS-Botschaften an.

Neue Kommunikationskultur
Nicht nur die jungen Mitarbeiter nutzen die neuen Kommunikationsmittel, durch den Smartphone-Boom sind mittlerweile praktisch alle mit ihnen vertraut. „Heute muss niemand mehr fürchten, dass er eine UC-Lösung im Unternehmen einführt und sie wird einfach nicht genützt. Es ist nicht einmal eine Einschulung nötig – die Nutzung erfolgt mittlerweile ganz selbstverständlich.“
Wenig kann Haiden aber einer restriktiven Kommunikationspolicy abgewinnen: „Manche Unternehmen möchten die E-Mail aus der internen Kommunikation im selben Haus verbannen. Das ist nicht nur schwer durchzusetzen, eine Kommunikationskultur hat auch ihre Vorgeschichte, die kann man nicht so einfach auslöschen.“

Links

Christian Stemberger, Economy Ausgabe 999999, 19.12.2014