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25. April 2024

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Medizinische Betreuung mit Spiel und Unterhaltung. T-Systems entwickelt interdisziplinäres Forschungsprojekt mit universitären Partnern.

Die Blutstammzelltransplantation ist eine Behandlungsmethode für Erkrankungen wie Leukämie und andere Erkrankungen des Immun- und Blutbildungssystems. Sie kann lebensrettend sein, ist jedoch risikoreich und belastet das Immunsystem der Patienten sehr. Jeder Kontakt mit Bakterien oder Viren stellt eine Gefahr dar, manche Kinder können dann nach einer Behandlung im Spital ihr zu Hause nicht verlassen.
T-Systems entwickelt nun in einem interdisziplinären Forschungsprojekt gemeinsam mit dem St. Anna Kinderspital, der Universität Wien und der Universität für angewandte Kunst mit INTERACCT eine unterhaltsame, spielerische Web-Plattform, welche die ambulante Versorgung und Betreuung junger Krebspatienten nach einer Blutstammzelltransplantation erleichtert.

E-Health Plattformen mit Entertainment Elementen
Das Projekt vereint traditionelle E-Health Plattformen mit Entertainment Elementen, die durch das Softewaresystem Kinect eine spielerische Rehabilitation und gleichzeitig die Messung des Genesungszustandes von Kindern ermöglichen. Durch Avatare können die kleinen Patienten Personen steuern, Berufe ausüben, ihre Gefühle in einem Tagebuch festhalten und sogar kindgerechte Erklärungen über die eigenen Laborwerte erhalten. Es ist auch möglich, dem behandelnden Arzt eine Nachricht zu hinterlassen.
Damit auch der Spaßfaktor im Rahmen der Genesung nicht zu kurz kommt, arbeitet eine Gruppe von Wissenschaftler, Designer, Künstler und Ärzten daran, diese Webseite möglichst bunt, lustig und spannend zu gestalten. Kinder können dann entweder direkt eingeben, wie es ihnen geht, spannende Spiele spielen, oder mit anderen Kindern in einer virtuellen Kinderwelt kommunizieren.

Interdisziplinäre Projektpartner
Michael Nebel, Product Management Healthcare T-Systems: „T-Systems arbeitet seit vielen Jahren im Bereich Healthcare an Lösungen, die medizinischen Einrichtungen weltweit dabei helfen, jungen wie älteren Patienten effizient und bestmöglich zu behandeln. Das Besondere an INTERACCT ist vor allem die Interdisziplinarität der Projektpartner.“
Neben dem medizinischen Knowhow des Children Research Center des St. Anna Kinderspitals, dem Spiele Entwicklungs-Knowhow der Entertainment Computing Group der Universität Wien, greift T-Systems auch auf die Professionalität des Spiele- und Grafik Designs der Universität für Angewandte Kunst Wien zurück.
„Wir freuen uns zudem einen wichtigen Beitrag im Bereich Application Hosting in der unternehmenseigenen Cloud und in der Bereitstellung der Infrastruktur leisten zu können. Und natürlich stellen wir auch unser langjähriges Knowhow in der Entwicklung von Software Systemen im Health Care Bereich zur Verfügung“, ergänzt T-Systems-Experte Nebel.

Arzt als Ansprechpartner
Der Spielebereich ist über eine Website am Computer von zu Hause aus erreichbar. Der behandelnde Arzt kann sehen, wie oft das Kind spielt und wie die Vitalwerte und Gefühlsdaten liegen. Kinder kommen von ganz Österreich nach Wien ins St. Anna Kinderspital, die Nachbehandlung und Kommunikation mit Ärzten ist zur Beobachtung des weiteren Genesungsverlaufes wichtig.
Anita Lawitscha, Ärztin im St. Anna Kinderspital: „Ich sehe INTERACCT als neuartige, internetbasierte Kommunikationsplattform zwischen jungen Patienten und ihrem medizinischen Behandlungsteam für einen verbesserten Informationsaustausch im Rahmen der ambulanten Betreuung. Durch integrierte Computerspiele wird zudem die Motivation und das Bewusstsein für die Erkrankung verstärkt.“

Tröstgeschichten von Kindern für Kinder
Im Rahmen des INTERACCT Projekts werden auch sogenannte „Tröstgeschichten“ gesammelt. Dazu schreiben gesunde Kinder trostspendende Geschichten. Über einen Wettbewerb in Österreichs Schulen soll diese Plattform publik gemacht werden und die besten Geschichten in die INTERACCT Plattform integriert werden.
Als Ehrenschutz zu diesem Wettbewerb konnte Margit Fischer, Ehefrau des Österreichischen Bundespräsidenten gewonnen werden. Das Projekt INTERACCT dauert insgesamt 2,5 Jahre. Momentan ist die Plattform auf 2-3 Nutzergruppen ausgerichtet - vom Kleinkind bis zum Erwachsenen.

Links

red/cc, Economy Ausgabe 999999, 19.09.2014