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29. März 2024

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A1 und NEC/NetCracker testen virtuelle Modemlösung im Feldversuch

A1 und NEC/NetCracker testen virtuelle Modemlösung im Feldversuchpiqs.de/Ian Sane

Mit der landesweiten Verbreitung der Internetzugänge ist nunmehr in beinahe jedem Haushalt ein Modem zur Internetverbindung im Einsatz. Modems sind Geräte, die Internet-Datenströme in hochfrequente Signale umsetzen und diese auf einer Leitung zum Provider übertragen.

Mittlerweile sind Modems sehr komplexe Geräte mit einer Vielzahl an Funktionen. Mit der Virtualisierung der Funktionalität eines Modems im Rechenzentrum kann die Flexibilität, Sicherheit und Effizienz der Internetanbindung deutlich erhöht werden.

Erster Feldversuch vielversprechend
„Die Verwaltung und Wartung hunderttausender Modems mehrerer Generationen und unterschiedlicher Hersteller bedeuten für uns einen sehr hohen Aufwand. Mit zunehmender Komplexität steigt auch die Störungsanfälligkeit und die Schwierigkeit für unsere Kunden, das Optimum aus den Geräten herauszuholen“, erläuert Marcus Grausam, Technikvorstand von A1.
Abhilfe verspricht sich A1 durch eine zentrale Steuerung der Funktionalitäten aller Modems im A1-Rechenzentrum. In einem gemeinsamen Feldversuch mit NEC/NetCracker wurde nun die erfolgreiche Realisierbarkeit demonstriert.
„Mit der Virtualisierungslösung ermöglichen wir eine deutliche Erhöhung der Flexibilität und Effizienz und gleichzeitig deutliche Kosteneinsparungen durch einfache, standardisierte Hardware sowie auf ein Minimum reduzierte Anfragen zu Konfigurationseinstellungen“, so Michael Stückmann, Managing Director NEC Deutschland.

Minimale Hardware, maximale Nutzung
Die Konfiguration und Wartung der Modems sowie das Einbringen von Sicherheitsupdates wird von A1 Technikern im Rechenzentrum übernommen. Zahlreiche individuelle Einstellungen wie Virenscanner oder Firewall können auf Wunsch weiterhin vom Kunden auf einem Web-Portal vorgenommen werden. Interessant ist die Möglichkeit, für einzelne Geräte und Benutzer separate Einstellungen vorzunehmen. Damit lässt sich beispielsweise der Zugang zu Webinhalten auf einfache Weise zeitlich und inhaltlich pro Gerät steuern (Parental Control).
Die Grundfunktionalität der Modems, also die DSL Modulation zur Datenübertragung, muss aber weiterhin als Hardware ausgeliefert werden. Die Geräte können aber deutlich kleiner, stromsparenderer und einheitlich für alle Kunden realisiert werden. A1 rechnet mit einer Serienreife der neuen Technologie innerhalb der nächsten zwei Jahre.

Strategie der Virtualisierung
Das Konzept virtueller Modems ist Teil einer umfassenden Strategie der gesamten Telekom Austria Group zur Virtualisierung der zentralen Komponenten im Kommunikationsnetz, welche als Network Function Virtualisation (NFV) bezeichnet wird. Anstelle von spezieller Hardware wie Router, Switches oder Firewalls, steuert eine zentral administrierte Software standardisierte Server im A1 Rechenzentrum. Damit werden Entwicklung und Wartung neuer Services wesentlich vereinfacht und sind rascher umsetzbar.
„Für die Telekom Austria Group stellt die NFV-Technologie einen Paradigmenwechsel dar, der massive Auswirkungen auf die gesamte Telekommunikationsbranche in den nächsten Jahren haben wird. Die traditionelle IT Silo-Welt, so wie wir sie bisher kennen, wird es nicht mehr lange geben und die Telekom-Landschaft wird komplett neu gestaltet", so Günther Ottendorfer, Technikvorstand der Telekom Austria Group.

Links

red/cc, Economy Ausgabe 999999, 20.02.2015